Was ist eine Wärmebrücke?
Die unterschiedlichen Arten von Wärmebrücken kurz erklärt.
Wenn Wärme aus dem Haus entweicht
Der Begriff Wärmebrücke einfach erklärt
Das Wort Wärmebrücke beschreibt bildlich das Problem, für welches dieser Begriff steht. Über diese „Brücke“ nimmt die Wärme aus dem Gebäude oder aus einem Raum seinen Weg ins Freie oder in einen anderen Raum des Gebäudes. Wärmebrücken entstehen gerne an den Stellen, an welchen unterschiedliche Baumaterialien zusammen kommen.
Im Klartext: Durch Wärmebrücken geht Wärme verloren (Transmissionswärmeverluste), was zu einem erhöhten Energieverbrauch führt und die Schimmelbildung im Wohnraum fördert.
Überall zu finden
Wärmebrücken sind nahezu in jedem Haus
Wärmebrücken sind in nahezu jedem Haus zu finden. Der Begriff sagt in erster Linie nur aus, dass an der so bezeichneten Stelle mehr Wärme nach außen verloren geht, als dies über den Rest eines Bauteils der Fall ist.
Ist das eine Wärme- oder eine Kältebrücke?
Begriffe Wärmebrücke und Kältebrücke sind identisch
Unter Fachleuten gibt es nur den Begriff Wärmebrücke. Der Begriff Kältebrücke gibt es so nicht.
Anders sieht es umgangssprachlich aus. Hier wird der Begriff Wärmebrücke synonym mit dem Begriff Kältebrücke gleichgesetzt. Bei der Wärmebrücke erfolgt die Betrachtung von der Seite aus, wohin die Wärme abfließt (z. B. Hausfassade) und wird der Begriff Kältebrücke verwendet, so erfolgt die Betrachtung von der Seite aus, wo es schneller kälter wird (z. B. Hausinnenwand).
Im Winter droht Schimmelbildung
Schlecht gedämmt — Wärme entweicht
Wärme entweicht immer an Stellen mit schlechterem Dämmwert in Bezug auf die umgebenden Wände oder Flächen. Im Hausinnern kühlt diese Stelle schneller ab, sodass sich gerade im Winter durch feuchte Raumluft Kondenswasser an der Wand bilden kann, welches eine Schimmelbildung begünstigt.
Temperaturunterschied von Innenraum zu Außentemperatur
Wann sind Wärmebrücken messbar?
Wärmebrücken sind natürlich nur messbar, wenn zwischen Innenraum und außen ein entsprechender Temperaturunterschied besteht. Dies ist der Grund, warum Thermografieaufnahmen in der kalten Jahreszeit durchgeführt werden.
Mehr Energiebedarf und Gefahr von Schimmelbildung
Nachteile von Wärmebrücken
Es gibt gleich mehrere Nachteile, die durch Wärmebrücken auftreten:
- höherer Heizenergiebedarf
- eventuell entstehen von Zugluft
- Kondensation von feuchter Raumluft an den kalten Stellen und dadurch
- Förderung von Schimmelbildung
Typische Stellen
Hier sind Wärmebrücken
Am häufigsten sind Wärmebrücken zu finden bei
- Fensteranschlüsse
- Anschluss Innenwand an Außenwand
- Wandanschluss Boden oder Decke
- Wenn unsachgemäß Anker die Dämmschicht durchstoßen
- Anschluss Bodenplatte an Außenwand
- Anschluss Bodenplatte an Fundamente
- Balkonplatte oder Terrassenplatte nicht thermisch getrennt
Kritische Stelle ist der Balkonanschluss
Beispiel Wärmebrücke Balkonplatte
Eine der typischen kritischen Stellen, die zu einer Wärmebrücke führen, ist der Anschluss der Balkonplatte oder von Terrassenbodenplatten. Wird die Bodenplatte ohne thermische Unterbrechung von innen nach außen fortgeführt, so fließt Raumwärme über die Bodenplatte direkt nach außen ab.
Balkonanschluss ungedämmt und gedämmt
Beispiel Balkonanschluss
In Bildnummer 1 + 2 ist die Balkonplatte direkt mit der Geschossdecke des Stockwerks verbunden, sodass keinerlei thermische Trennung erfolgt. Ist dann, wie in Nummer 1 dargestellt, die Außenfassade nicht gedämmt, so ist die Dämmwirkung gleich null Prozent. Bei nachträglich gedämmter Außenfassade (Bildnummer 2), wird eine Dämmwirkung von immerhin 60 Prozent erreicht.
Bildnummer 3 zeigt die beste Lösung. Hier ist der Balkonanschluss thermisch getrennt und die Bodenplatte durch eine Dämmung unterbrochen. Die Dämmwirkung liegt hier bei ungefähr 80 Prozent.
Bestandsbauten mit Balkonen und Erker
Sind im Altbaubestand von Betonbauten viele Versprünge (z. B. Erker) und auskragenden Bauteilen (z. B. Balkone), so sind diese Wärmebrücken schnell für mehr als 20 Prozent des gesamten Wärmeverlustes am Gebäude verantwortlich. Bevor eine Dämmung in Betracht gezogen wird, sollten Maßnahmen zur Beseitigung dieser Wärmebrücken eruiert werden.
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Welche Arten von Wärmebrücken gibt es?
Die drei Arten von Wärmebrücken
Im Fachjargon wird zwischen drei Arten von Wärmebrücken unterschieden:
Geometrische Wärmebrücke
Konstruktionsbedingte Wärmebrücke
Materialbedingte Wärmebrücke
Was ist eine geometrische Wärmebrücke?
Trifft eine große Wärme abgebende Fläche außen (im Bild blauer Punkt Nr. 2.) auf eine kleine Wärme aufnehmende Fläche innen (im Bild roter Punkt Nr. 1.), so sprechen wir von einer geometrischen Wärmebrücke. Typische geometrische Wärmebrücken sind Gebäudeecken, da hier eine größere Fläche der Außenwand auf eine kleinere Fläche der Innenwand trifft. Dies sorgt dafür, dass hier mehr Wärme abfließt. Diesbezüglich ebenfalls problematisch sind Erker oder Gauben.
Bei vielen Gebäuden würden wir im Innenraum bei einer Temperaturmessung an den Außenecken feststellen, dass direkt in der Innenkante eine geringere Temperatur gemessen wird, als dies auf den angrenzenden Flächen der Fall ist. Ist das Gebäude mit einer guten Außendämmung versehen, so tritt dieser Effekt an den Außenecken nahezu nicht mehr auf. Die Dämmung sorgt dafür, dass die Innentemperatur höher bleibt und damit weniger Kondensat anfällt und so das Schimmelrisiko geringer wird. Gleichzeitig steigt aber meist auch die Luftfeuchte im Raum, was wiederum ein konsequentes und richtiges Lüften notwendig macht (was sowieso zu empfehlen ist).
Was ist eine konstruktionsbedingte Wärmebrücke?
Konstruktionsbedingte Wärmebrücken lassen sich selbst bei Neubauten nicht vermeiden. Typische konstruktionsbedingte Wärmebrücken sind Rollladenkästen, Heizkörpernischen, aber auch Installationsschlitze für elektrische Leitungen und Rohre.
Was ist eine materialbedingte Wärmebrücke?
Von materialbedingten Wärmebrücken wird immer dann gesprochen, wenn Bauteile unterschiedlicher Materialien und unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit aufeinandertreffen. Typisches Beispiel ist, wenn Metall und Mauerwerk aufeinandertreffen. Dies gilt ebenfalls für Stahlbeton, wie er für Bodenplatten oder Kragarmbalkone verwendet wird, wenn dieser auf das Mauerwerk trifft.
Was ist ein Kragarmbalkon? Ein Kragarmbalkon kommt ohne Stützen aus und ist somit ein selbsttragender Balkon. Die Balkonbodenplatte ist eine Fortführung der Bodenplatte des entsprechenden Stockwerkes und benötigt keine zusätzlichen Fixierungen.
Wärmeleitfähigkeit λ (Lambda)
Was versteht man unter Wärmeleitfähigkeit?
Die Wärmeleitfähigkeit λ (Lambda) gibt an, welcher Wärmestrom bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin (K) durch eine 1 m² große und 1 m dicke Schicht eines Stoffes geht.
Die Wärmeleitfähigkeit λ wird in W/(mK) angegeben.
(Sprich: Watt pro Meter und Kelvin)
Je kleiner der Wert, desto besser das Dämmvermögen und je weniger leitet der Werkstoff die Wärme ab.
Beispiel der Wärmeleitfähigkeit λ (Lambda) für unterschiedliche, am Bau verwendete Materialien:
- Beton (mittlere Rohdichte) 1,15-1,16
- Stahlbeton (Bewehrungsanteil 1 %) 2,30
- Vollziegelmauerwerk von früher 0,48-0,69
- Mauerwerk heute ca. 0,1
- Gips 0,18-0,56
- Stahl 50,0
- Holz (Fichte) 0,14
- Mineralwolle 0,035
Die ungefähre Wärmeleitfähigkeit λ in W/(mK) für:
Beton
Stahlbeton
Vollziegelmauerwerk
Stahl
Holz (Fichte)
Mineralwolle
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